Die harte, dogmatische Sprache des linken Antikapitalismus bediente sich auch offen antisemitisch gefärbter Versatzstücke. In einem Abschnitt, der sich vorgeblich mit Antisemitismus in der Schweizer Wirtschaft befasst, greifen die israelfeindlichen Autoren selber in den Giftschrank: «Prominente Juden im Dienste des Grosskapitals», schreiben Strehle/Kistler, «verbergen ihre Herkunft, um die Exportinteressen ihrer Firma nicht zu gefährden.» Gemünzt war der Vorwurf explizit auf den Schweizer Atomkraftbefürworter und «Energiepapst » Michael Kohn. «Juden im Dienste des Grosskapitals»? Was immer sich Strehle dabei gedacht haben mag: Solche Formulierungen rufen einen klassischen Topos sowohl des rechten wie des linken Antisemitismus auf: das Bild des durchtriebenen, feigen Juden, der seine Identität verschleiert, um Profite zu machen. Vielleicht nicht die Autodidaktin Kistler, aber der 1978 promovierte Dr. oec. HSG Res Strehle muss sich im Klaren gewesen sein, an welche sprachlichen und geistigen Traditionen er damit anknüpfte.