Antisemitismusexperten: Tages-Anzeiger verwendet Nazi-Rhetorik

International renommierte Antisemitismusexperten bescheinigen dem Tages-Anzeiger Nazi-Rhetorik und antisemitische Stereotypen zu verwenden, die dazu geeignet sind, Vorurteile gegen Juden zu schüren.

Wenn im Tages-Anzeiger nicht gerade die toitsche Berufs-Nicht-Antisemitin Susanne Knaul ihren Ressentiments gegen Juden und den jüdischen Staat freien Lauf lässt, dann kommt Peter Münch zum Zug. Peter Münch ist Nahost-Korrespondent des Süddeutschen Beobachters, pardon, der Süddeutschen Zeitung, von der der «Tages-Anzeiger» im Rahmen einer Kooperation regelmässig Artikel von Auslandkorrespondenten übernimmt.

So publizierte der Tages-Anzeiger Peter Münchs Artikel Bild 2«Kreislauf der Rache» am Donnerstag, den 28. Januar 2016, der zuvor am 25. Januar identisch in der Süddeutschen erschien.

Dieser von Tages-Anzeiger und Süddeutsche Zeitung publizierte Artikel wird von mehreren international renommierten Antisemitismusexperten kritisiert.

Die Jerusalem Post führt die Kritiken, die sich auf die Süddeutsche beziehen, aber ebenso Gültigkeit haben für den identischen Artikel im Tages-Anzeiger, in einem grossen Artikel aus.

Der SZ/TA-Artikel verwendet Nazi-Rhetorik und gibt Israel die Schuld am palästinensischen Terrorismus.

So zitiert der SZ/TA-Nahost-Korrespondent Peter Münch aus einem Interview mit Said Zidani, einem palästinensischen Philosophieprofessor der Al-Quds-Universität in Jerusalem, in dem dieser erklärt, weshalb Palästinenser Juden ermorden: «Es ist aber nicht nur Verzweiflung, was die Angreifer antreibt. Für sie ist es ein Akt des Widerstands.»

Rechtfertigen wolle Zidani die Gewalt nicht, schreibt SZ/TA-Journalist Peter Münch.

Zahlreiche renommierte internationale Antisemitismusforscher sehen das anders.

Im Folgenden übersetzen wir die Stellungnahmen, die der Europa-Korrespondent der Jerusalem Post, Benjamin Weinthal, bei renommierten Antisemitismusforschern eingeholt hat:

Prof. Monika Schwarz-Friesel, Linguistik-Professorin an der Technischen Universität Berlin TU, die eine umfassende Untersuchung der antisemitischen Sprache in Deutschland hergestellt, erklärt:

«Solche Schlagzeilen projizieren klassische antijüdische Stereotypen auf den jüdischen Staat». Der Tagi-/SZ-Artikel verwendet die emotionale, antijüdische Sprache der Hitler-Bewegung, um ihre Leser zu beeinflussen. «Das Stereotyp der jüdischen Rache/Rachsucht ist ein uraltes Konzept der Judeophobie, das von den Nationalsozialisten aufgenommen wurde». Schwarz-Friesel zitiert die berüchtigten  Posener Reden von 1943 des Reichsführers SS Heinrich Himmler, in denen er die Vernichtung der europäischen Juden forderte. Neben seinem Aufruf, alle jüdischen Erwachsenen zu ermorden, forderte Himmler die Beseitigung aller jüdischen Kinder, um sie daran zu hindern, Rache auszuüben.

Zitat Himmler: «Ich hielt mich nämlich nicht für berechtigt, die Männer auszurotten – sprich also, umzubringen oder umbringen zu lassen – und die Rächer in Gestalt der Kinder für unsere Söhne und Enkel groß werden zu lassen. Es mußte der schwere Entschluß gefaßt werden, dieses Volk von der Erde verschwinden zu lassen.»

Für Schwarz-Friesel ist die entscheidende Frage: «Warum kann die Redaktion einer deutschen Zeitung (resp. einer Schweizer Zeitung) weiterhin durch ihre Schlagzeilen und Artikel zu Israel antisemitische Gedanken und Gefühle erwecken und von jeglicher Kritik an ihrer Rhetorik unbeeindruckt bleiben?»

Eine Frage, die wir gerne an den Chefredaktor des Tages-Anzeigers, Arthur Rutishauser, weiterleiten, sowie an die verantwortlichen Ressortleiter Ausland: Sandro Benini und Christof Münger.
Rabbi Abraham Cooper, stellvertretender Direktor des Simon Wiesenthal Center, sagt:
«Nur ein voreingenommener Idiot würde die verzweifelten Anstrengungen Israels, Schwangere, Kinder und ältere Menschen vor Messer schwingenden palästinensischen Terroristen in Schutz zu nehmen, als «Kreislauf der Rache» bezeichnen.»

Dr. Matthias Küntzel, Politikwissenschaftler, Antisemitismus- und Nahost-Experte, erklärt:

«Die Überschrift der SZ (und des Tages-Anzeigers) stellt nicht nur Israels Recht auf Selbstverteidigung in Frage, sondern verwendet gleichzeitig das antisemitische Stereotyp des „rachsüchtigen“ Juden, der angeblich von irrationalen und archaischen Motiven getrieben ist.»

Dr. Charles Small, Direktor des New Yorker Institute for the Study of Global Anti-Semitism and Policy ISGAP, sagt zum Artikel der Süddeutschen/Tages-Anzeiger:

«Es ist entmutigend zu sehen, dass die SZ (wie auch der Tages-Anzeiger) zunehmend antisemitische Rhetorik fördert. Der neueste Trend ist, den palästinensischen Terror gegen Juden als zu erwartendes Ergebnis des Konflikts zu verniedlichen und zu rechtfertigen.»

Deidre Berger, Direktorin des Berliner Ablegers vom American Jewish Committee AJC, sagt:

«Inmitten einer anhaltenden Welle des Terrorismus gegen israelische Bürger schreibt die Süddeutsche Zeitung (Tages-Anzeiger) die Schuld für die anhaltenden Angriffe gegen israelische Zivilisten einseitig Israel zu. Statt die Gewalt klar als Terrorismus zu bezeichnen, werden die Angriffe trivialisiert und den israelischen Reaktionen auf den Terror gleichgestellt.»

Weiter sagt Deidre Berger:

«Dem Artikel fehlt journalistische Ausgeglichenheit und er basiert auf Behauptungen, die den Kontext der Terroranschläge umkehren und Palästinenser, resp. israelische Araber als Opfer darstellen statt als Täter. Die Zitate und Beispiele kreieren das Bild eines nie endenden Kreislaufs der Gewalt, der angeblich durch das israelische Motiv der Rache angetrieben wird.
Den israelischen Anti-Terror-Bemühungen als Motiv Rache zu unterstellen, ist eine gefährliche Behauptung: Es ist eine der ältesten antisemitischen Stereotypen, dass die Juden angeblich eine angeborene Rachsucht hätten. Und es ist eine gefährlicher Mythos, die Rache als nationales Charakteristikum zu beschreiben. Stattdessen sollten wir Israel als eine der Front-Line-Nationen in der Bekämpfung des Terrorismus sehen, um unsere gemeinsamen westliche Werte zu verteidigen.«

Samuel Salzborn, ein führender Antisemitismusexperte an der Universität Göttingen, sagt:

Die SZ/TA habe Ursache und Wirkung umgekehrt, «indem sie palästinensischen Terrorismus verharmlost und Israel eine Teilverantwortung für den antisemitischen Terrorismus zuschreibt.»

Salzborn fügt hinzu, dass das «alte antisemitische Motiv, wonach die Juden selbst schuld seien an ihrer Verfolgung aufgrund ihres Verhaltens, nun auf Israel als jüdischen Staat übertragen und somit das Opfer zum Täter gemacht wird.»

Torsten Weber, Vorsitzender der Gesellschaft Freundschaft Deutschland-Israel, sagt zur anti-israelischen Überschrift von SZ/Tagi: «DIG sieht die Überschrift als antisemitisches Stereotyp.»

Bereits 1949 protestierten Shoah-Überlebende gegen den Antisemitismus der Süddeutschen Zeitung: «Down with the Stürmer of 1949. The Süddeutsche Zeitung

Nun, die Tagi-Journalisten sind, was sie sind. Einsicht ist nicht zu erwarten. Beunruhigend ist vielmehr, dass die verbleibende Tagi-Leserschaft diese antisemitischen Positionen toleriert.Bild_1

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5 Gedanken zu “Antisemitismusexperten: Tages-Anzeiger verwendet Nazi-Rhetorik

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  2. Ein Kommentar heute, 25.03.2016, im BAZ/TA:

    „“00:37 Uhr von einem Walter Muller:
    Die Palästinenser leiden schon seit 1948 unter jüdisch-israelischem Terror! „“
    Ich habe den Regelverstoss gemeldet. Trotzdem diese anti-israelische und antisemitische Aussage darf bleiben.

    Dies bestätigt, dass der TA-Antisemitismus, Juden und Israel-Hass nicht nur ausdrücklich duldet, sondern auch willentlich fördert.

  3. Das ist eine gar einseitige , von Avigdor Liebermannschem Diktat und Netnayahu-Dreistigkeit beseelte Rhetorik.
    Ich hoffe auf den Juden Bernie Sanders als US-Präsident. Der wird die Säcke endlich in den Senkel stellen

  4. Dieser Artikel gegen die linke Tamedia (Tages-Lügner) war längst fällig. Es ist offensichtlich, das diese Zeitung regelmässig Antisemitisches Brainwashing betreibt. Was kann der Leser aber gegen solche Artikel tun, die er sicher nicht toleriert, ausser Leserbriefe schreiben, die dann nicht veröffentlicht werden ? Da bleibt nur Boykott und Kündigung dieser Zeitung. Man müsste längst gegen diese linken Medien, mit ihren emotionalen, antijüdische Sprache der Hitler-Bewegung, um ihre Leser zu beeinflussen vorgehen.

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