Christoph Stampfli: Libertarian Grassroots!

Aussteigen, Endstation Sozialismus! Freiheitliche Antworten auf den schleichenden Sozialismus!

Unter diesem Motto fand am 26. Januar 2013 in Zürich eine Konferenz statt! Organisiert war der gut besuchte Anlass von Jungfreisinnige Schweiz und Junge SVP Schweiz.

Es referierten: Maurus Zeier, Co-Präsident JF CH; Erich Hess, Präsident JSVP CH; Lukas Reimann, NR SVP; Christian Zulliger, JF; Christoph Stampfli, Switzerland for Ron Paul; Frank Schäffler, Deutscher Bundestag; Robert Nef, Präsident des Stiftungsrats Liberales Institut Zürich; Christian Hoffmann, Prof., Liberales Institut Zürich; David Dürr, Prof. Uni ZH; Bernd Reuther; Claudio Grass!

Auf dieser Plattform werden die Referate einzeln veröffentlicht!

Referat von Christoph Stampfli YouTube HIER!Christoph Stampfli

Ich bin auf allen Flyern als Repräsentant von Switzerland4RonPaul aufgeführt. Das hat weniger damit zu tun das dies eine besonders einflussreiche oder bekannte Organisation ist, sondern mehr damit, dass ich Mitglied in keiner politischen Partei bin. Das passt mir jedoch sehr gut, da Ron Paul für das Grassroots-Konzept das Lehrbuchbeispiel darstellt. Es zeigt, dass ich mich als politisch engagierter Mensch nicht dazu gedrängt fühle, mich innerhalb einer politischen Partei für meine Ziele einzusetzen. Der Grund dafür heisst Grassroots-Aktivismus.

Was ist eine Grassroots Bewegung

Als deutsche Entsprechung wird meistens „Graswurzelbewegung“ verwendet, ein Wortkollos der der Dynamik dieser Art von Organisation nicht entspricht. Die Graswurzel ist eine Metapher für die von unten kommende Initiative, Bottom-Up. Wie eine Graswurzel entspringt in einer Grassroots-Bewegung das Ergebnis den unzähligen kleinen Beiträgen seiner Träger. Die grosse Anzahl der von aussen chaotischen anmutenden Anordnung der Beteiligten Wurzeln gibt dem Grass und der Grassroots-Bewegung gleichermassen ein unglaublich starkes Fundament, fast unverwundbar gegen Einflüsse von aussen.

Grassroots bedeutet das unabhängige Handeln von Individuen zum vorantreiben eines Ziels. Die Organisation ist, wenn überhaupt vorhanden, locker und dezentral. Die Initiative geht von den einzelnen Trägern aus, nicht von einer zentralen Führung oder Leitung. Eine Graswurzelbewegung profitiert von den Vorteilen des Föderalismus und der dezentralen Planung. Sie lebt von der Kreativität und dem Unternehmergeist der Individuen für ihre Sache.

Der Name stammt auch aus den USA, wo um Teddy Roosevelts Progressiv Party erstmals der Begriff gebraucht wurde. In jüngerer Zeit stand das Wort in untrennbarem Zusammenhang mit der Präsidentschaftskampagne von Ron Paul. Dort ermöglichte die Grassroots Kampagne von tausenden selbstorganisierten Aktivisten grosse Bekanntheit und das überzeugen von Millionen ohne trotz totaler Ignorierung durch die Medien. Hunderte lokale Meetup Gruppen organisierten in Eigeninitiative eine nie gesehene Grassroots-Kampagne, die die von politischen Profiteuren mit Milliardenbeiträgen ausgestatteten Geldschlachten von Romney&Co locker konkurrierten. Im Internet dominierten die Ron Paul Leute jede Debatte, und jede Website. Mit selbstgemachten Videos, Kommentaren, Songs machten sie die User auf Ron Paul aufmerksam. Auf hunderten Brücken über Autobahnen standen Leute mit der Aufforderung, sich im Internet selbständig über den Präsidentschaftskandidaten zu informieren. Dies sind einige Beispiele wie eine Grassroots-Kampagne entgegen allen Widerstandes zum Erfolg führen kann. Ron Paul soll heute nicht mein Thema heute, darum schliesse ich mich der Aufforderung an, welche für die Bewegung zum Leitspruch wurde: „Google Ron Paul“

Wieso Grassroots?

Grassroots ist eine Alternative zum politischen Spiel. Sie setzt nicht auf das eines freien Menschen unwürdiges Betteln um die Freiheit über Wählerstimmen sondern eine intellektuelle Revolution in den Köpfen der Menschen.

Besonders wenn man sich nicht für den Zugang zum Honigtopf einsetzt, ist es nicht einfach über politische Wege seine Ziele zu erreichen. Die Bedeutung und Wirkungen einer freien Gesellschaft müssen tief eingeprägt sein, um zu bestehen. Freiheit muss von unten her eingefordert werden. Niemals wird die Freiheit von oben herab ohne Druck gewährt werden.

Politik zerstört die Welt, Markt baut sie auf, sagte der liberale Ökonom Roland Baader. Deshalb muss der klassisch Liberale darauf bestehen: So wenig Politik wie möglich. Grassroots-Aktivismus kann hierzu beitragen, indem sie für die Verbreitung politischer Philosophien und Ideen sorgt. Die Grassroots-Bewegung setzt auf die langfristige Überzeugung durch Konzepte und Prinzipien statt auf das überreden zum ausfüllen des Wahlzettels. Sie ist ein viel geeigneteres Mittel zur konzeptuellen Überzeugung als die Politik. Für die wenige übrigbleibende Politik stellt sie dann jedoch ein hervorragendes Ergänzungsmittel dar.

Die Graswurzelbewegung stellt sich dem Wettbewerb der Ideen, statt dem Wahlkampf. Sie fordert von ihren Trägern die intensive Auseinandersetzung mit der Thematik und trägt die Inhalte nach aussen. So können sich die Ideen und Konzepte langfristig etablieren und bleiben auch über die nächste Wahlperiode hinaus bestehen.

Durch die Unternehmerische Initiative der Träger können Anliegen unbekannte Dynamik erreichen. Sie ermöglicht Aktionen und Methoden die man sich bevor man sie sieht noch nicht mal vorstellen konnte.

Eine Graswurzelbewegung ist eine kostengünstige, effiziente, mächtige Art seine Ideen zu verbreiten. Grassroots-Aktivismus durch ihre dezentrale, lockere Organisation die ideale Form der Ideenverbreitung für den individualistischen Liberalismus.

Was macht einen guten Grassroots Aktivisten aus?

Sie setzt sich aus Personen zusammen die selbständig Denken und selbständig Lernen und selbständig Verstehen. Das ist natürlich ein mühsamer Vorgang. In einer Zeit indem Einheitsmeinung in vielen Bereichen gestützt durch die Einheitsschulen, Einheitsmedien und Einheitsdenker vorherrscht, ist es schwierig zu einer wirklich eigenständigen Meinung zu gelangen. Insbesondere weit verbreitet sind ein unglaublich starker Antikapitalismus und ein systematisches Misstrauen gegenüber der Marktwirtschaft. Als freiheitlicher Grassroots-Aktivist ist man es seiner eigenen Selbstachtung schuldig, aus diesem Gebilde auszutreten und sich eine Grundlegende Bildung zu den Prozessen und Mechanismen des Kapitalismus selber zu verschaffen. Dafür benötigt man gewisse Stützen. Insbesondere die Lehren der österreichischen Schule sind hier zu nennen, die eigentliche Fortführung des klassischen Liberalismus, welche heute aus gutem Grund in keiner Staatsuniversität gelehrt wird. Ihre Lehren sind die entkräften die Argumente der Befürworter einer Ausweitung des Staates reihenweise und wurden daher systematisch aus den staatlichen Institutionen verbannt. Bereits mit wenigen Stunden Aufwand kann man sich die wichtigsten Konzepte aneignen. Es empfehlen sich Werke wie „vom Wert der besseren Ideen“ von Ludwig von Mises, welches ihr auf unserer Website Endstation-Sozialismus.ch Im englischen Original Gratis Runterladen könnt.

Auch über Philosophie, Ethik und Geschichte muss man sich ausserhalb der Staatschule Gedanken machen. Wer aber mit der Österreichischen Schule angefangen hat, wird schon selber merken wo er genau ansetzen soll. Nur ein Buch möchte ich hier erwähnen, Philosophie der Freiheit von Murray Rothbard. Auch dieses Buch findet man auf unserer Website.

Jetzt noch ein Wort an die Jungpolitiker im Saal: Wer als Politiker anderen vorschreiben will, wie Sie zu leben haben (was Politiker in ihrer Funktion als Gesetzgeber immer tun) und dabei als ökonomischer Analphabet durch die Welt geht, sollte sich vielleicht einmal ernsthaft Gedanken über seine eigenen ethischen Ansprüchen machen. Wer in der Öffentlichkeit anderen von seiner Meinung überzeugen will braucht fundiertes Wissen und echte Prinzipien. Ohne das outet er sich als Selbstdarsteller und reiner Karrierepolitiker.

Wer jedoch durch fundiertes Wissen hervortreten kann wir mit gutem Gewissen seine Positionen vertreten können, ist für Rückfragen gewappnet und kann auch in tiefgehenden Diskussionen bestehen. Natürlich kann nicht jeder Gemeinderat ein Gelehrter sein, aber ein Minimum an Sachverstand sollte man schon mitbringen um sich am Morgen im Spiegel anblicken zu können.

Ein Grassroots-Aktivist bewegt sich gegenüber seinen Mitmenschen hart an der Grenze zur Nervigkeit. Tatsächlich jedoch nutzt er die persönliche Überzeugung seiner Mitmenschen als einfachstes und effektivstes Mittel zur Verbreitung der Ideen der Freiheit. Er nutzt jede Gelegenheit zum Ansprechen und Aufklären, zum Entlarven und Entzaubern und zum Erläutern und Erklären. Er pflanzt Ideen in Köpfe, indem er die Staatsverliebten mit unbekannten oder radikalen Ideen aus dem Dornröschenschlaf erweckt. In kleinen Dosen aber immer und immer wieder füttert er alle minimal interessierten mit den Konzepten der Freiheit. Er geizt nicht mit der Verbreitung von Ideen sondern verteilt diese bei jeder Gelegenheit, denn in Bücherregalen ruhend können sie sich nicht fortpflanzen. Dies alles macht er nicht etwa aus Aufopferung für „die gute Sache“ oder in Erwartung eines prestigereichen Politpostens, sondern für das wärmende Gefühl des Gedankens der Freiheit.

Ein Grassroots-Aktivist wartet nicht auf Befehle. Er setzt sich mit seinen persönlichen Stärken für sein Anliegen ein. Er ist kreativ und nutzt sein Potential so wie es ihm am effektivsten erscheint. Er ist überraschend und nutzt alle ihm zur Verfügung stehende Kanäle, off- und online. Er weiss um die Bedeutung des Internet als unglaublich wertvolles Werkzeug zur zensurfreien Verbreitung von Wissen und Ideen. Das Internet ist die grösste Gefahr für die Staatsmacht seit ihrem Bestehen und muss mit allen Mitteln erhalten werden.

Auch vom Staat sollte man sich keine Befehle geben lassen, die, wie es Frédéric Bastiat nannte, das Recht pervertieren. Gegebenenfalls nutzt ein Grassroots-Aktivist die friedlichen Methoden des zivilen Ungehorsams. Man muss seine Freiheit einfordern und sich nicht wegnehmen lassen.

Durch Grassroots-Aktivismus zum Ziel gelangen

Das Grassroots kein Kochrezept ist zum Erfolg ist, ist leicht ersichtlich. Man kann zur Demonstration des Erfolgspotentials einige Beispiele aus der Vergangenheit nennen. Auf nicht-politischer Ebene denke man an Wikipedia, welche das Wissen und die Schaffenskraft der Massen kanalisiert hat was zu einer unglaublich wertvollen, freien Enzyklopädie führte. In der Politik gibt es verschiedenste Tier- und Naturschutzaktionen, welche erfolgreich mittels einer Bürgeraktion ihr Ziel erreichen konnten. Bei grossen Bewegungen kommt wohl die indische Unabhängigkeitsbewegung dem Grassroots-Gedanken am nächsten. Der arabische Frühling ist ein aktuelles Beispiel in dem die Macht des Internets als tragendes Element einer Bottom-Up Bewegung erstmals richtig ersichtlich wurde.

Doch bereits die Gründerväter der USA haben die Kraft der Grassroots-Bewegung erkannt, auch wenn sie es damals noch nicht so benannt haben. So sagte Samuel Adams:

“It does not take a majority to prevail… but rather an irate, tireless minority, keen on setting brushfires of freedom in the minds of men.“ (Samuel Adams)

Mit dem Internet haben kann heute eine Mittel, mit dem sich eine unglaubliche Reichweite und Verbreitung erreichen lässt. Dies lässt uns die Kraft künftiger Grassroots Aktionen bereits erahnen. Das Potential der Graswurzelbewegung ist enorm, lasst es uns für die Freiheit als mächtiges Werkzeug nutzen und damit die Höhenfeuer der Freiheit wieder entfachen.

grassroots

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